Der letzte volle Tag auf Pico war schneller gekommen, als wir gedacht hatten. Es ist unglaublich, wie schnell Zeit vergehen kann, wenn man sich pudelwohl fühlt. Ein großes Ziel gab es seit dem letzten Aufenthalt auf der Insel. Einmal den Versuch zu unternehmen, auf den Gipfel des Pico, des höchsten Berg Portugals, zu steigen. Fast aus jeder Ecke der Insel kann man den majestätischen Vulkan mit seinen über 2.300 Metern sehen, wenn er sich nicht gerade hinter Wolken versteckt.
In diesem Jahr hat die Zeit und auch ein wenig die Energie gefehlt, um das Projekt zum Abschluss zu bringen. Aber zumindest wollten wir einmal an der Stelle gewesen sein, an der man sich für den Aufstieg registriert und einen GPS-Sender bekommt, damit Hilfskräfte im Notfall schnell zu Stelle sind. Das sog. Mountain House liegt auf gut 1.200 Metern und bietet bei klarer Sicht einen tollen Blick auf die Nordwestküste und die Nachbarinsel Faial.
Bei uns hatten sich ein paar Wolken dazwischengeschoben. Es lässt sich aber erahnen, was für einen tollen Blick man von hier oben hat. Trotzdem war es ein kleiner Vorgeschmack auf das, was einen nach dem Aufstieg auf den Gipfel erwarten würde. Diesen Ausblick haben wir uns aber für einen den nächsten Urlaube aufgehoben.
Auf der Hochebene ging es dann weiter zu einem See, der uns als besonders schön angepriesen worden ist. Der Lagoa do Capitão liegt in einer kleinen Senke und hat uns nicht wirklich vom Hocker gerissen. Er machte auf uns eher den Eindruck eines Stücks überfluteten Weidelands, obwohl er bis zu fünf Meter tief sein soll. Einzig die Kühe mit ihren Kälbern waren ein halbwegs schöner Anblick.
Madalena war das nächste Ziel auf unserer kleinen Abschiedstournee auf Pico. Wir wollten uns einen Blick auf die Hafenanlagen werfen, die wir in den Videos über die hohen Wellen aus dem Februar 2017 gesehen hatten. Auch das durch die Wellen zerstörte Museum wollten wir uns anschauen.
Ein Stück der Hafenmole war herausgebrochen und weiträumig abgesperrt, aber in das Museum konnten wir einen Blick werfen. Wo vorher große Fensterscheiben waren, hatte man jetzt hohe Betonmauern hochgezogen. Im Innenraum war das Gröbste beseitigt, aber nach Wiederaufbau sah es noch nicht wirklich aus.
Zum Abschluss haben wir dann noch einer Bekannten in ihrem Café einen Überraschungsbesuch abgestattet, das sie vor fast zwei Jahren eröffnet hat. Ana haben wir bei unserem letzten Aufenthalt auf Pico kennengelernt, da wir ihr Ferienhaus über AirBnB gemietet hatten. Kurz darauf hat sie mit einer Freundin eine alte, kleine Fabrik für Betonteile übernommen und sie in das Café Concerto umgewandelt, in dem regelmäßig lokale Bands und Künstler auftreten.
Am Abend wurden dann wieder die Koffer vorgepackt, denn am nächsten Morgen sollte es früh zum Flughafen gehen.
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