Im Herbst 2017 waren wir im Rahmen der Global Greeter Conference für etwas länger als eine Woche in Granada gewesen. Die Stadt, ihre Menschen und die Umgebung haben uns so gut gefallen, dass wir unsere „typische“, jährliche Azorenreise in diesem Jahr nach Andalusien verlegt haben. Sevilla und Granada sind die Ausgangspunkte für Tagesausflüge, die uns hoffentlich viel von diesem Landstrich erleben lassen.
Der Hinflug startete mit Norwegian zu einer sehr zivilen Uhrzeit um 10:25 Uhr. Also war noch genug Zeit, Zuhause in Ruhe zu frühstücken, die vorgepackten Koffer zu schließen und mit dem Taxi in Richtung Flughafen zu fahren.
Der Flieger kam mit etwas Verspätung aus Málaga in Hamburg an, um dann direkt mit uns an die Costa del Sol zurückzukehren. Sehr positiv ist mir beim Aufgeben der Koffer aufgefallen, dass wir vom Servicepersonal gefragt wurden, ob wir vielleicht lieber am Notausgang sitzen wollen würden und ob er unsere Sitzplatzreservierung entsprechend ändern solle.
Im Flieger angekommen sind mir zwei weitere Punkte aufgefallen. Auf einem der umliegenden Plätze muss jemand eine Portion Tapas auf dem Hinflug genossen haben und die Reinigungskräfte hatten anscheinend nicht besonders viel Zeit aufgrund der leichten Verspätung. Unter meinem Vordersitz kullerte fröhlich eine kleine Olive während des ganzen Fluges hin und her.
Dieser Flug war nicht nur das erste Mal mit einer Olive zu meinen Füßen, sondern auch mein erstes Mal mit einem freien WLAN über den Wolken. Die drei Stunden nach Málaga sind im sprichwörtlichen Flug vergangen. Hier eine WhatsApp, etwas Facebook, ein Blick in die Pokémon-Go-Community von Altona und zimmermal wieder auf flightradar gecheckt, wo wir gerade waren. Wer braucht schon ein In-Flight-Entertainment, wenn man sein Handy/Tablet nutzen kann?
In Málaga angekommen haben wir unseren reservierten Mietwagen abgeholt und uns dann auf die Suche nach dem Parkplatz gemacht. Als wir dann nach mehrfachem Frage und drei verschiedenen Parkdecks endlich vor unserem kleinen roten Polo standen, dämmerte uns langsam, was die „1/101“ als Parkplatzbezeichnung auf dem Zettel der Autovermietung zu bedeuten haben könnte… es sollte doch nicht etwa Ebene 1 gemeint sein? Wir kennen jetzt auf alle Fälle alle Plätze mit der Nummer 101 auf allen Ebenen 😉
Bei unserem „Levelaufstieg“ im Parkhaus, von Ebene -2 bis Ebene 1, konnten wir uns auch ein Bild der Temperaturen machen, die auf uns zukommen würden. Die lange Jeans, die ich auf dem Flug anhatte, würde in den kommenden drei Wochen definitiv ein sehr einsames Dasein im Koffer fristen. Auf der Fahrt von der Küste ins Landesinnere stieg die Temperatur langsam immer weiter an. Lag der Startwert noch bei knapp 30°, so sprang die Anzeige kurzzeitig auf 41° und pendelte sich dann bei 40° ein. Ein Hoch auf den Erfinder der Kilmaanlage!
Dank Google Maps und der eingebauten Navigation haben wir sicher unseren Weg nach Sevilla gefunden und als wir an der Wohnung angekommen waren, war erst einmal etwas Geocaching angesagt. Der Schlüssel für das Gebäude war in einem kleinen Tresor neben der Garageneinfahrt. Mit dem Schlüssel ging es dann durch zwei verschlossene Türen und durch ein verlassenes Einkaufszentrum hin zum Eingang für die Wohnungen. Oben angekommen gäbe es neben der Haustür wieder einen kleinen Tresor. Hierin lag der Schlüssel für die Wohnungstür und in der Wohnung lag die Fernbedienung für das Garagentor. Mit der Beute ging es dann wieder zurück zu Benjamin, der mit dem Auto in der kleinen Seitenstrasse wartete von der man aus in die Garage fahren konnte.
Am späten Nachmittag liessen wir uns dann durch die Innenstadt von Sevilla treiben. Charmante kleine Gassen, wie wir sie aus Granada kannten, haben wir nicht gefunden. Große Plätze, breite Fußgängerzonen und viel Gastronomie dagegen schon. Tolle alte Fassaden, die bei Nacht angestrahlt wurden, gaben ein schönes Bild ab, aber insgesamt war es kein „Big Bang“ wie wir ihn in Granada erlebt hatten.
Im Restaurant Habanita haben wir dann den Abend bei einem kalten Bier und Bananenbällchen in Tomatensauce, Tomatensalat mit Belugalinsen und Tortellini ausklingen lassen und sind erschöpft ins Bett gefallen.
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