Bei unserem ersten Besuch auf Flores in diesem Jahr haben wir uns mit unseren Wanderungen auf den Süden und Südwesten konzentriert. Der kaum bewohnte Norden und die unbewohnte Hochebene kannten wir gar nicht bzw. nur vom Durchqueren, um auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Um einen kompletten Eindruck der Insel zu bekommen, sollten am letzten Tag einige der weißen Flecken auf unserer Landkarte getilgt werden.
Aus dem Tal von Fajãzinha ging es zuerst auf die Hochebene. Ziel der Fahrt war das Örtchen Ponta Delgada am nördlichsten Zipfel von Flores. Wer sich jetzt über den Namen wundert und meint, das sei doch auch die Inselhauptstadt von São Miguel, der hat Recht. Ortsnamen werden hier auf den Azoren gerne einmal pro Insel verwendet.
Die Strasse, die uns sonst immer nach Santa Cruz auf die andere Inselseite gebracht hat, haben wir ungefähr in der Mitte der Hochebene verlassen und sind in Richtung Ponta Delgada abgebogen. Kurze Zeit später kam schon der erste Stopp. Flores hat nicht, wie Corvo oder Pico, einen zentralen Vulkankegel. Hier verteilen sich die Kraterseen auf der Hochebene, ohne dass man noch einen echten Krater erkennen kann.
Nach einem kurzen Weg zu einem Kratersee ohne und einem mit Wasser, haben wir die Tour zur Nordspitze fortgesetzt. Aus dieser Höhe hatten wir einen tollen Blick auf Corvo und die Wolke, die sich mal wieder am Krater der Nachbarinsel verfangen hatte. Die Strasse nach Ponta Delgada zog sich in endlos langen Serpentinen den Abhang hinunter.
Der Siedlung am Ende der Strasse war mit dem Begriff Dorf schon fast geschmeichelt. Ein paar versprengte Häuser, ein paar landwirtschaftlich genutzte Felder und das war es dann auch schon. Der Blick auf die Nachbarinsel war aus dieser Höhe schön und ist in meinen Augen bislang das Einzige, was dieses Dorf auszeichnet. Entsprechend schnell sind wir dann auch wieder ins Auto gestiegen und an der Küste entlang Richtung Santa Cruz gefahren.
Einen kurzen Halt haben wir dann noch an einem Aussichtspunkt gemacht. Hier steht eine kleine weiße Kapelle zusammen mit einem überdimensionierten, weißen Kreuz auf dem Ausläufer eines Bergrückens direkt an der Küste. Auch von hier hatten wir einen tollen Blick nach Corvo, weil sich jetzt langsam der Wolkenhut auflöste und den Gipfel freigab.
Am nächsten Tag sollte es mit einer Übernachtung in Horta auf Faial weiter auf die Insel Pico gehen. Um unsere Koffer vorzupacken und den Abend in Ruhe zu genießen, sind wir am späten Nachmittag wieder in unser Häuschen in Fajãzinha gefahren.
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